Networking
Der Zeitgeist der sozialen und wirtschaftlichen Verbundenheit war im letzten Jahrzehnt das Networking. Facebook, Google+, Xing, Discord, WhatsApp und viele weitere Angebote und Tools verbinden große und kleine Gruppen von sich gegenseitig Kennende, Merkmalsgleiche, politisch Überzeugte, religiöse Verbundende.
Das große Ziel ist es von einander zu prosperieren. Die Bestätigung und das virtuelle Beklatschen der eigenen Leistungsfähigkeit von, durch Klick auf einen Button (Knopf), sogenannten Freunden.
Beliebt ist auch das ‚Kenne ich‘.
Man selbst beschreibt sich mit Begriffen, welche dem aktuellen Zeitgeist entsprechen. Früher Berater heute Coach, Aus dem Inhaber wird der Founder.
Merkmalsgleiche Personen networken und geben sich meist einen englischen NetzwerkerIn-Namen. ‚IHK Business Woman, DIHK’, ‚Jewish German Social Network‘ um nur zwei Beispiele zu nennen.
Hat dies einen dauerhaften Effekt im Umgang miteinander?
Dies lässt sich eindeutig bestätigen. Positiv wie auch negativ. Zum einen sensibilisiert das Wissen um eine Gruppe und deren Belange, in seinem eigenen Handeln und vor allem was man nachweisbar von sich gibt. Die Gesprächsinhalte werden freundlicher aber nicht ehrlicher. Ein Entgegenkommen wird immer halbherziger.
Die Netzwerkgruppen wollen und sollen oft nicht ausgegrenzt, meist gefördert und bevorzugt und manchmal auch überhöht werden.
Als gesellschaftliche und politische Folge werden dann auf Basis der Netzwerkforderung Quoten für alles Mögliche beschlossen. Moralisch und gesetzlich in ein festes Korsett gegossen und für alle verbindlich. Die Quote wird meist durch eine statistische Erhebung geprüft.
Bei der Prüfung fällt dann auf, dass die Quote durch Regressoren beeinflusst wird. Der stärkste Regressor ist die Lobbyarbeit der Netzwerke. Betrachtet man hier die Erwerbsbeteiligung von Frauen nach Beruf in der EU oder die Entwicklung des Frauenanteils im öffentlichen Dienst in den Jahren 1998 zu 2021 fällt auf, dass Frauen doch wirklich gut am Arbeitsmarkt beschäftigt sind. Die Netzwerke behaupten natürlich das Gegenteil und fordern immer mehr.
Bei Minderheiten reagiert die Gesellschaft gerne wohlwollend, handelt aber immer mehr abschottend für das jeweilige eigene Netzwerk, sei es bei Vermietung, Beschäftigung und Teilhabe.
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