Fahrradstreifen gleich Armut?

Frankfurt, Kassel, Emden.
Städte, die mal mit dem Auto groß geworden sind – und nun scheint es, als würden sie sich schrittweise vom eigenen Erfolgsmodell verabschieden. Kassel, ursprünglich eine stolze Autostadt, zieht seine breiten Straßen ein wie eine Schildkröte ihren Kopf. Statt hübscher Bäume gibt es breite Fahrradstreifen – und jede Menge Stau, weil für Autos und LKW plötzlich nur noch eine einzige Spur übrig bleibt.

Auch Emden macht mit: Die Stadt, in der die Autos nicht nur gebaut, sondern die ganze Region davon lebt, verbannt das Produkt zunehmend aus dem Stadtbild. Sichtbar wird das durch die allgegenwärtigen, roten Radwege, so leuchtend, dass sie fast schreien: „Autos unerwünscht!“ Frankfurt? Genau das gleiche Schauspiel.

Und wer steckt dahinter? Gewählte Vertreter, die etwas links der Mitte stehen und ihren Bürgern mehr Lebensqualität versprechen – nur leider bleibt oft auch das Familieneinkommen auf der Strecke. Denn während die Politik die Straßen entschleunigt, sorgt sie auch für „Stagnation“ auf dem Gehaltszettel. Schließlich hängen viele Jobs direkt oder indirekt an der Automobilbranche, die für die Regionen eine Art goldene Gans war. Und diese Gans legt bekanntlich Eier, die weit über dem Einkommens-Median liegen.

Faktencheck: Was passiert wirklich?

Laut aktuellen Studien hängen in Kassel rund 15.000 Arbeitsplätze direkt von der Automobilindustrie ab, in Emden sind es sogar 20.000. Gleichzeitig nimmt der Anteil der Radfahrer in vielen deutschen Städten rasant zu: In Frankfurt stieg er beispielsweise in den letzten 10 Jahren von 10 auf 18 Prozent. Doch diese Zahlen erzählen nur die halbe Wahrheit – der Autoverkehr ist dadurch nicht verschwunden, sondern staut sich nun auf weniger Platz.

Was sagen die Stadtplaner?

Befürworter der Veränderungen argumentieren, dass weniger Autoverkehr zu besserer Luft, weniger Lärm und mehr Lebensqualität führe. „Wir müssen die Stadt für Menschen und nicht für Autos bauen“, sagt ein Frankfurter Stadtplaner. Kritiker hingegen verweisen auf die wirtschaftlichen Folgen und die eingeschränkte Mobilität für Berufspendler. Der öffentliche Nahverkehr („ÖPNV“) soll das Problem lösen, hinkt jedoch vielerorts hinterher: In Kassel etwa sind 30 Prozent der Linien defizitär, Taktzeiten bleiben unattraktiv.

Was sagen die Bürger?

Einige sind begeistert: „Endlich mehr Platz für Radfahrer und Fußgänger!“ Andere sind frustriert: „Ich brauche das Auto für die Arbeit. Der Stau kostet mich jeden Tag eine Stunde!“ Unternehmen beklagen höhere Kosten für Logistik und Lieferketten.

Ein Blick nach vorne

Andere Städte wie Amsterdam oder Kopenhagen haben gezeigt, dass eine autofreie Stadt funktionieren kann – wenn die Alternativen stimmen. Dazu braucht es jedoch massive Investitionen: bessere ÖPNV-Verbindungen, innovative Verkehrskonzepte wie autonome Busse oder Carsharing-Angebote und Anreize für Unternehmen, sich auf den Wandel einzustellen.

Fazit: Balance ist gefragt

Der Umbau der Städte ist kein einfaches Unterfangen. Einseitige Maßnahmen, die das Auto verteufeln, gefährden Jobs und den Wohlstand ganzer Regionen. Gleichzeitig ist klar: Mehr Lebensqualität und Klimaschutz sind dringend notwendig. Die Herausforderung liegt darin, Mobilität neu zu denken, ohne die Menschen dabei im Stau stehen zu lassen – weder auf der Straße noch bei der Jobsuche.

StadtAutobranche abhängige ArbeitsplätzeBevölkerung
Emdenca. 20.00050.000
Kasselca. 15.000204.687
Frankfurt am Mainca. 20.000763.000
FrankfurtKasselEmden
DIE GRÜNEN IM RÖMER 22 SitzeBündnis90/Die Grünen 20 SitzeLinke 2 Sitze
CDU 20 SitzeSPD 18 SitzePARTEI 1 Sitze
SPD 17 SitzeCDU 14 SitzeSPD 14 Sitze
FDP 7 SitzeDIE LINKE 7 SitzeGrüne 6 Sitze
Die Linke 6  SitzeFDP 4 SitzeFDP 5 Sitze
AfD 4 SitzeAFD  4 SitzeCDU 7 Sitze
Volt 4  SitzeGRE 4 Sitze
Kolins-ELF 4 SitzeMeyering 1 Sitz
DIE FRAKTION 4 Sitze
BFF-BIG 3 Sitze
IBF 1 Sitz
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